Informationen für Betroffene und Angehörige

Ratgeber Blaseninkontinenz

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Blaseninkontinenz
Therapie von Blaseninkontinenz

Die Therapie sollte auf die entsprechende Form der Blaseninkontinenz abgestimmt sein. Eine genaue Diagnose ist deshalb vor der Behandlung wichtig für die Betroffenen. Bei der Belastungsinkontinenz kann ein Beckenbodentraining helfen, aber auch Medikamente können eine Option sein. Eine Operation ist nur in schweren Fällen anzuraten. Die Überlaufinkontinenz kann bei einer obstruktiven Form durch eine Entfernung des Hindernisses und bei einer funktionellen Form durch Medikamente behandelt werden. Zu einer Verbesserung bei der Dranginkontinenz kann es bei Frauen durch eine Hormonbehandlung kommen. Auch ein Blasentraining oder Medikamente können helfen. Sog. Parasympatholytika sind eine Therapieform bei der Reflexinkontinenz.

Therapie von Blaseninkontinenz

Die Therapien können helfen, die Blaseninkontinenz zu heilen oder zu lindern. Dabei muss der Arzt sich die Symptome des Patienten genau anschauen und danach die Therapieform für die jeweilige Form der Blaseninkontinenz empfehlen.

Blaseninkontinenz – Therapie bei der Belastungsinkontinenz

Bei einer schwachen Form der Belastungsinkontinenz ist oft ein Beckenbodentraining sinnvoll. Bei dieser Form der Blaseninkontinenz soll die Beckenbodenmuskulatur gestärkt werden. Besonders zu Beginn der Therapie von Belastungsinkontinenz kann das sog. Biofeedbacktraining eingesetzt werden. Elektrische Trainingsgeräte geben dem Patienten visuell und akustisch an, ob er die richtige Muskelgruppe trainiert. So kann er seine Beckenbodenmuskulatur effektiv trainieren. Auch Medikamente können eine Option zur Therapie der Belastungsinkontinenz sein.

In schweren Fällen dieser Form von Blaseninkontinenz kann eine Operation helfen. Darunter fällt die TVT-Methode (Tension-free Vaginal Tape, spannungsfreies Vaginalband). Hier wird ein Kunststoffband in die Harnröhre gesetzt. Es verhindert, dass bei Belastung die Harnröhre absinkt und folglich auch das belastungsbedingte Wasserlassen. Die Heilungschancen liegen hier bei ca. 90 %. Bei einer weiteren operativen Methode, der Implacement Therapie spritzt der Operateur eine Substanz in das umliegende Gewebe der Harnröhre. Das dabei entstehende Implantat unterstützt die Harnröhre.

Blaseninkontinenz – Therapie bei der Überlaufinkontinenz

Bei der obstruktiven Überlaufinkontinenz, das heißt, wenn der Blasenausgang verengt ist, entfernt der Arzt das Hindernis. Hingegen muss der Betroffene bei der funktionellen Überlaufinkontinenz den Harn über den Katheter ablassen. Hier ist der Blasenmuskel geschwächt. Medikamente aktivieren z. B. den Blasenmuskel und wirken dieser Form von Blaseninkontinenz entgegen.

Blaseninkontinenz – Therapie bei der Dranginkontinenz

Die Therapie von Dranginkontinenz soll das Aufnahmevermögen der Blase verbessern. Zum einem können betroffene Frauen eine Hormonbehandlung durchführen. Hier bekommen Sie Östrogene verabreicht, die diese Blaseninkontinenz lindern können. Auch selbstständiges Blasentraining stärkt die Blase. Hier sollten die Abstände zwischen den Toilettengängen allmählich verlängert werden. Das Toilettentraining macht bei älteren Menschen oft Sinn. Die Betroffenen gehen dann zu festgelegten Zeiten auf die Toilette. Medikamente können den Symptomen der Dranginkontinenz entgegenwirken. Hier werden die Überaktivität der Blasenmuskulatur und der Blasenverschlussmuskel behandelt. Die Blase kann sich weiter füllen, bevor Harndrang entsteht.

Blaseninkontinenz – Therapie bei der Reflexinkontinenz

Bei dieser Form der Blaseninkontinenz sind sog. Parasympatholytika hilfreich. Diese verhindern, dass sich die Blase spontan entleert.

Blaseninkontinenz – Therapie der extraurethalen Blaseninkontinenz

Die bei der extraurethalen Blaseninkontinenz auftretende Fisteln können meist operativ entfernt werden und die Harnleiter werden meist bei der Operation in die Blase verlagert.

Kathleen Lindner

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Unter Blaseninkontinenz versteht man den Verlust der Fähigkeit, sein Urin zurückzuhalten und Zeit und Ort für die Entleerung der Blase selbst zu bestimmen. Betroffene haben häufig mit Schamgefühlen zu kämpfen und ziehen sich deshalb immer mehr zurück. Blaseninkontinenz tritt unabhängig von Alter und Geschlecht auf. Die Ursachen variieren aufgrund der unterschiedlichen anatomischen Beschaffenheit bei Männern, Frauen und Kindern. Bei Frauen, die aufgrund ihrer kürzeren Harnröhre anfälliger sind, können Schwangerschaften, Geburten oder Übergewicht Auslöser sein. Die Ursache für eine Blaseninkontinenz bei Männern können z. B. Prostataoperationen oder eine gutartige Prostatavergrößerung sein.

Es gibt verschiedene Formen der Blaseninkontinenz, die unterschiedliche Ursachen haben. Bei der Belastungsinkontinenz unterscheidet man drei Grade, die sich durch ein Wasserlassen bei Husten, schnellen Bewegungen oder im Ruhezustand unterscheiden. Die Dranginkontinenz führt dazu, dass die Betroffenen einen Harndrang empfinden, ohne dass die Blase voll ist. Schwierigkeiten bei der vollständigen Entleerung der Blase haben Betroffene einer Überlaufinkontinenz, sodass ein ständiger Harndrang besteht. Bei der Reflexinkontinenz kommt es zu einer gestörten Übertragung bei den Nervenimpulsen, die die Blasenentleerung steuern. Die extraurethrale Inkontinenz führt dazu, dass die Harnentleerung nicht über die Harnröhre, sondern über andere Öffnungen erfolgt.

Diagnose Blaseninkontinenz

Bei der Diagnose einer Blaseninkontinenz kann es sinnvoll sein, ein sog. Miktionstagebuch zu führen. In diesem werden die Menge der aufgenommenen Flüssigkeit, der Harndrang und die Anzahl der Toilettengänge notiert. In Verbindung mit den auftretenden Symptomen kann der behandelnde Arzt Rückschlüsse auf eine mögliche Blaseninkontinenz ziehen. Zur näheren Bestimmung können gynäkologische und urologische Untersuchungen erfolgen. Auch ein Stresstest, eine Blasenspiegelung oder eine Restharnbestimmung können bei der Diagnose hilfreich sein, vor allem im Hinblick auf Entzündungen oder eine mögliche Dranginkontinenz. Weitere Möglichkeiten sind Ultraschall, urodynamische Messungen, Computertomografie oder eine Magnetresonanztomografie.